Für die Schlossgärtnerei entwarf Laves ein Gewächshaus, einen Zweckbau, der sich in die Gesamtkonzeption Derneburgs einpassen musste. Das Gewächshaus kommt dem klassizistischen Bedürfnis nach flächiger Gestaltung sehr entgegen. Laves konstruierte einen strengen 3-teiligen Bau, dessen einziger Schmuck die gusseiserne Ornamentik der Stützsäulen ist. Im westlichen Teil befand sich das Feigenhaus, im hinteren Mittelteil war die Heizungsanlage und auf der östlichen Seite das Weinhaus untergebracht. Die ständige Nutzung als Gewächshaus und die damit verbundenen Reparaturen und Umgestaltungen hatten das Gebäude im Laufe der Zeit stark verändert und dem Original unkenntlich gemacht.

Erst seine Sanierung und sein Umbau zu dem Derneburger Kultur- und Veranstaltungszentrum ließ die alte Struktur wiederentstehen. Die historische 3-Teilung ist wieder aufgenommen: In der Mitte des Gebäudes bietet das „Café im Glashaus“ seinen Service an, das alte Weinhaus beherbergt einen Ausstellungsraum, und das ehemalige Feigenhaus ist zum Veranstaltungsraum geworden. Hier ist die Dauerausstellung „G.L.F. Laves und Ernst zu Münster: Der Derneburger Landschaftsgarten“ aufgebaut, die in Wort und Bild über die Zusammenarbeit von Münster und Laves sowie über die historischen Hintergründe informiert. Im Glashaus finden zahlreiche Kunstausstellungen, Konzerte, Lesungen, Theaterveranstaltungen und die verschiedensten Kulturfestivals statt.

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